„Das Publikum im Norden ist sehr sehr geil“ - Heli Reißenweber im Interview

Fans von STAHLZEIT durften ihre Fragen an den Frontmann der Rammstein Tribute-Band übermitteln

Laut, heiß und bombastisch: das ist STAHLZEIT – die spektakulärste Rammstein Tribute Show. Mit einer eindrucksvollen Bassstimme, harten Gitarrenriffs und einer feurigen Pyroshow versetzt diese Band jede Konzerthalle in „Schutt + Asche“ – wie auch die aktuelle Tournee heißt. Am 6. Oktober 2023 ist die Metalband in der Stadthalle Bremerhaven zu Gast. Doch wie kam es eigentlich zur Entstehung der Band? Und was war das verrückteste Konzert-Erlebnis? STAHLZEIT-Sänger Heli Reißenweber hat sich den Fragen seiner Fans gestellt.

Stadthalle BHV: Heli, nun mal Hand auf’s Herz: Geht bei euch eigentlich immer nur hard & heavy oder laufen bei dir auch mal heimlich die Backstreet Boys?

Heli: Tatsächlich war ich mal auf einem Konzert vor vielen Jahren (lacht). Kann also schon vorkommen. Ich höre Musik quer durch‘s Beet. Ihr würdet euch wundern, was ich alles so in meiner Playlist habe.

Stadthalle BHV: Yannick & Sara würden gern von dir wissen, wie es zur Entstehung von Stahlzeit kam?

Heli: Als ich meine damalige Band noch hatte, haben viele gesagt: „Du klingst wie der Lindemann“. Wir haben dann versucht ein paar Rammstein-Nummern zu spielen. Das klang dann ganz cool. So kam eines zum anderen: die Haare ab und los ging’s!

Stadthalle BHV: Yannick & Sara fragen wie euer Kontakt zu Rammstein ist? Habt ihr überhaupt Kontakt?

Heli: Zur Band direkt nicht. Zum Management haben wir Kontakt, weil wir uns an gewisse Regeln halten müssen, was die Werbung betrifft, beispielsweise.

Stadthalle BHV: Erinnerst du dich noch an euren ersten Auftritt? Wo und wann hat er stattgefunden?

Heli: Ja, daran erinnere ich mich gut, weil ich den selber veranstaltet habe. Das war 2005. Damals hatte ich in Kulmbach noch eine Kneipe und habe ab und an Veranstaltungen gemacht. Ich habe uns als Vorgruppe eines Tribute-Festivals auftreten lassen. Das war noch fast zur Einlasszeit, um zu schauen, ob uns überhaupt jemand hören möchte (lacht). Da haben wir nur zwanzig Minuten gespielt, aber schon mit Feuer und allem Drum und Dran. Ich habe mir gesagt, wenn ich es mache, dann ordentlich. Und es hat funktioniert – man hat uns gut gefeiert.

Stadthalle BHV: Wie hast du dich gefühlt als du das erste Mal mit STAHLZEIT auf die Bühne gegangen bist?

Heli: Ich war natürlich sehr aufgeregt.  Zum einen kannten mich die Menschen nur mit langen Haaren, die ich mir drei Tage vorher abschneiden ließ. Vielleicht kam der Auftritt deshalb gut an (lacht). Zum anderen war es für mich natürlich ein ganz neues Konzept, das wir da geplant hatten. Ich wusste nicht, ob alles klappen würde: die Pyroshow, die Feuershow… Es war alles sehr laienhaft. Wir haben viele Sachen selber gebastelt, das war nicht ganz professionell damals.

Stadthalle BHV: Und wie fühlt es sich heute an, nach rund zwanzig Jahren Banderfahrung, auf der Bühne zu stehen?

Heli: Lampenfieber habe ich nach wie vor. Die Erwartungen sind aber anders. Die Nervosität kommt kurz vor der Show. Wenn das Intro läuft, kommt die Reaktion vom Publikum – das ist für mich der allerwichtigste Moment. Dann weiß ich, ob ich viel arbeiten muss, um das Publikum „nach oben“ zu bringen, oder dass die Show wie von allein läuft.

Stadthalle BHV: Charlotta fragt, ob ihr ein besonderes „Ritual“ vor oder nach der Show habt?

Heli: Ja, wir trinken vorher gemeinsam unsere Lieblingsgetränke. Das sind unter anderem Jacky Cola und Gin Tonic. Der Tourleiter hat eine kleine Glocke. Er läutet und dann stoßen wir zusammen mit der Crew auf die Show an.

Stadthalle BHV: Florian und Laura interessiert, welchen Song von Rammstein du am liebsten performst?

Heli: Ich wollte es mir irgendwann mal merken, weil ich das tatsächlich sehr oft gefragt werde. Aber es ist leider verdammt schwer. Am liebsten spiele ich die Songs in den Zugaben, weil ich dann weiß, dass die Show gut gelaufen ist. Die zweite Nummer in den Zugaben – das ist die Nummer, bei der von mir einiges abfällt. Dann bin ich nochmal voller Energie, weil ich weiß, jetzt kann nicht mehr so viel schieflaufen.

Stadthalle BHV: Auf der Bühne reißt du deine Fans mit deiner bombastischen Stimme mit. Morlin fragt, ob du auch ein Instrument spielen kannst?

Heli: Ich habe tatsächlich vor fast 50 Jahren Akkordeon gelernt. Später noch Bass. Also zwei Instrumente.

Stadthalle BHV: Das Akkordeon kam bei eurer Show bisher aber ja noch nicht zum Einsatz…?

Heli (lacht): Ich kann es auch nicht mehr. Ich habe noch mein allererstes Akkordeon zu Hause. Das habe ich vor ein paar Monaten mal ausgepackt. Ein bisschen ging’s… Ich müsste viel viel üben, dann würde es wohl halbwegs wieder funktionieren. Man denkt immer, es sei wie Fahrradfahren – aber ganz so ist es nicht.

Stadthalle BHV: Ihr seid nicht nur für euren gigantischen Sound, sondern auch für eure feurige Bühnenshow bekannt. Nikolas fragt, ob du einen Pyroschein für die Shows machen musstest?

Heli: Nein. Ich bin ja nur das Opfer (lacht). Ich habe zwar schon mal überlegt, einen zu machen, aber wir haben so gute Pyrotechniker. Denen vertraue ich.

Stadthalle BHV: Auffallend lustige Fans, Patzer auf der Bühne – im Live-Geschäft passiert ja manchmal so einiges, was einen aus dem Konzept bringen kann. Was war dein verrücktestes Erlebnis als Künstler auf der Bühne?

Heli: Ich bin tatsächlich mal von der Bühne gefallen. Ich wollte auf mein Podest steigen und bin daran hängengeblieben. Dann bin ich nach vorne von der Bühne gefallen.

Stadthalle BHV: Oh nein! Hast du dich verletzt?

Heli: Nee. Ich bin da hart im Nehmen. Dann ging es schnell wieder weiter.

Stadthalle BHV: Julia würde gern wissen, wen du dir mal als Support-Band für eure Tournee wünschen würdest?

Heli: STAHLZEIT hat eigentlich keinen Support dabei. Ab und zu hatten wir mal Vorgruppen, wir haben aber häufiger gemerkt, dass das Publikum das eigentlich nicht so unbedingt möchte. Obwohl wir gute Bands dabeihatten. Außerdem geht es oft aus GEMA-Gründen nicht und auch technisch ist es oft ein Problem, da der Platz auf der Bühne schon mit unseren Sachen fast ausgefüllt ist.

Stadthalle BHV: Und würde es jemanden geben, mit dem du persönlich gerne mal zusammen auf der Bühne stehen würdest?

Heli: Wenn ich von den lebenden Künstlern sprechen darf, dann ist einer, den ich sehr bewundere, John Farnham. Den habe ich auch schon mal live gesehen. Und wenns um die verstorbenen Künstler geht, dann wäre es eindeutig Elvis.

Stadthalle BHV: Apropos Tournee… Ihr seid schon Stammgäste bei uns, worüber wir uns riesig freuen! Am 6. Oktober seid ihr wieder hier. Was zieht euch immer wieder nach Bremerhaven?

Heli (lacht): Das Publikum im Norden ist sehr sehr geil. Wir haben es vor Kurzem erst wieder erlebt. Zum ersten Mal sind wir in Stade gewesen. Da mussten wir uns wieder etwas überraschen lassen, wie die Show ankommt – die Stimmung war irre. Man denkt immer der „kühle Norden, aber das Publikum ist unheimlich heiß. Das macht sehr viel Spaß.

Heiß und laut wird es garantiert, am 6. Oktober 2023 bei STAHLZEIT in der Stadthalle Bremerhaven. Tickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Ticket-Center der Stadthalle Bremerhaven und online erhältlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltung